Jeder kennt das von uns. Ein bestimmter Gedanke lässt uns nicht mehr los. Immer und immer wieder kreisen die Gedanken um eine bestimmte Situation, oder um eine abstrakte Befürchtung.

Diese Gedanken lösen dann oft eine ganze Kette von Reaktionen aus, die häufig in unangemessenem, gar selbstschädigendem Verhalten münden. Im schlimmsten Fall in einer Sucht, oder schwere Depression, oder in beidem enden.

Um diesen Mechanismus von Gedanken, Reaktionen und Konsequenzen offen zu legen hat u.a. Friedrich Kanfer das sogenannte SORKC- Modell mit-entwickelt. Es beschreibt den Weg von einer auslösenden Situation bis hin zu den Konsequenzen eines Verhaltens.

S – Stimulus

O – Organismusvariable

R – Reaktion

K- Kontingenz

C – „Consequences“ ( Engl.)

Zum Stimulus :

Hier könnte man sich zunächst fragen: „Was ist die auslösende Situation ?“, oder „Was stresst mich gerade ?“, „Welche Reize sind belastend ?“ Das können bestimmte Menschen sein, aber auch Geräusche, oder eben auch scheinbar aus dem Nichts auftauchende Gedanken. Hier wäre es wichtig, in Bezug auf die Gedanken, sich zu fragen : „Wann, zu welchen Tageszeiten, treten diese gedanken auf ?“

Zur Organismusvariable:

Hier betrachtet man den gesamten Organismus „Mensch“ ganz individuell.

Beispielsweise:

Wie ist meine biologische Ausganssituation ? (z.B. Beschaffenheit des Körpers und seiner Gesundheit)

Wie ist meine Prägung ? ( Erziehung, Lebenserfahrungen ) Im Zusammenhang damit auch : Wo sind meine Schwachstellen ? Sind sie genetisch bedingt, oder erlernt ?

Zur Reaktion:

Wie reagiere ich z.B. körperlich ? Beispielsweise mit Schwitzen, Zittern, hohem Puls, flacher,unregelmäßiger Atmung.

Wie reagiere ich emotional ? Beispielsweise durch Unruhe, mit Nervosität, mit Gereiztheit, Wut, aber auch und sehr oft mit Verzweiflung.

Zur Kontingenz:

Dieser Punkt beschreibt die Häufigkeit, oder die Regelmäßigkeit mit der diese Reaktionen auf bestimmte Stimuli auftreten. Hier ist es sehr wichtig sich selbst genau zu beobachten. Hilfreich dabei kann das Führen eines Tagebuchs sein.

Zu „Consequences“ ( Diesen Punkt findet man in der Fachliteratur häufig unter seine englischen Bezeichnung):

Was folgt aus auf mein Verhalten ? Belohne oder bestrafe ich mich ? Hier können die Reaktionen sehr vielfältig sein. Im besten Falle versuchen wir mit wohltuenden Aktivitäten gegenzusteuern: Spaziergänge zu unternehmen, Rad zu fahren,das Lesen eines guten Buches, zu zeichnen oder zu Malen, sollten Sie ein Instrument beherrschen auch zu musizieren, sich mit Freunden treffen und gute Gespräche führen, ein Bad nehmen, in die Sauna gehen, sich sportlich zu betätigen uvm.

Leider gelingt es einigen Menschen nicht sich den positiven Seiten des Lebens zuzuwenden wenn sie sich in einer negativen Gedanken-Spirale befinden und je nach Prägung und oder erlerntem Verhalten greifen sie dann zu Alkohol oder Drogen oder missbrauchen Medikamente. Manche versuchen sogar Belastende Gedanken und Gefühle mit Gewaltausbrüchen zu kompensieren ( verbal, bzw. körperlich ).

Dieser Weg führt sie dann immer weiter in eine psychisch sehr negative, gar krankhafte Situation. Die Lebensumstände für diese Menschen, aber auch für ihr Umfeld werden dann unerträglich und können schlimmstenfalls in eine Depression münden.

Deswegen ist es umso wichtiger sich dieses Modell (SORKC) immer wieder, in belastenden Situationen zu vergegenwärtigen. Es ist ein mächtiges Instrument der Selbstbeobachtng und der Selbstkontrolle. Denn:

„Alle Probleme haben einmal mit einem einzigen Gedanken begonnen „

So möchte ich Ihnen ans Herz legen, lieber Leser, beobachten Sie Ihre Gedanken. Stellen Sie sie ggf. in Frage. Versuchen Sie auch einmal das Gegenteil von dem zu Denken was gerade in Ihrem Kopf passiert und wenn die Gedanken doch zu mächtig werden, versuchen Sie mit wohltuenden Aktivitäten darauf zu reagieren. So banal es klingt, manchmal kann ein kurzer Spaziergang von einer halben Stunde schon wahre Wunder bewirken und Ihr Denken verändern !

Haben Sie eine gute Woche…bis bald.

Herzlichst

Ihr

Marc-Oliver Griesche